KATE ANDREWS
TO BE DECIDED
To be Decided, 2020. Graphite on paper, Installation / Graphit auf Papier, Installation
Kate Andrews (born in 1992 in Toronto, Canada) completed Bachelor of Arts in Fine Art from the University of Guelph in Canada. She then began to study at the Hochschule für Künste Bremen. In 2019 she received her Diploma in the field of fine arts and then completed the Meisterschüler*innen year with Professor Stephan Baumkötter. Most recently she participated in exhibitions in Braunschweig, Bremen and Münster.
Kate Andrews, geboren 1992 in Toronto, Kanada, erwarb den Bachelor of Arts an der University of Guelph in Kanada. Danach begann sie an der Hochschule für Künste Bremen zu studieren. 2019 schloss sie das Diplom im Fachbereich Freie Kunst ab und absolvierte im Anschluss das Meisterschüler*innenjahr bei Professor Stephan Baumkötter. Ihre letzten Ausstellungsbeteiligungen waren in Braunschweig, Bremen und Münster.
Kate Andrews’ work is characterized by a pointed examination of the media she relies on in terms of production aesthetics, primarily painting and drawing. Enabling her to reflect on those techniques themselves, she develops a nonrepresentational language, which opens up connections of aesthetic meaningfulness pointing beyond the contingency of the medium itself.
In her Meisterschülerin project To be Decided the artist goes one step further: the structure, functioning as a physical foundation in her work until now, she now activates as a constitutive component of the medium and the content, making it a meaningful element. She achieves this by expanding its material constitution through the connection with industrial materials and everyday objects and thus creating a spatial reference. The structure takes place as an aesthetic transition which relates the plasticity of the artistic medium (graphite) with the materiality of the medium (paper) and the objecthood of the items interacting with them (steel rods, metal beams, small glass spheres). The latter also fulfill a supporting function. This creates a spatial situation that is self-referential in terms of its structure, but linked to everyday contexts. The intentionally provisional character of the installation plays an important role: “If this provisional and somewhat shaky support weren’t there,” Andrews says “the drawings would also become meaningless.” The artist sees this as a “provisionality” that is inherent in every occurrence and process of life and consequently shows a (metaphorical) relation to the “self”, as the artist explains: “The fact that the content of the drawings themselves depends entirely on the means by which they are situated in context suggests that the state of one’s own being also depends on the variable conditions that keep one in place, personally and politically.”
Kate Andrews’ Arbeit zeichnet sich durch eine pointierte Auseinandersetzung mit den Medien aus, auf die sie produktionsästhetisch zurückgreift, vornehmlich Malerei und Zeichnung. Mit diesen entwickelt sie eine gegenstandslose Sprache, die es ihr ermöglicht, über das Malen und Zeichnen zu reflektieren. Sie eröffnet dabei Zusammenhänge ästhetischer Sinnhaftigkeit, die über die Kontingenz des Mediums selbst hinausweisen.
In ihrer Meisterschülerinarbeit To be Decided geht die Künstlerin weiter: Hat der Träger in ihrer Arbeit stets die Funktion eines materiellen Fundaments erfüllt, so beginnt sie nun, diesen als konstitutiven Bestandteil des Mediums und des Inhaltes zu aktivieren, so dass er zum bedeutungstragenden Element wird. Dies erfolgt, indem sie dessen materiale Konstitution durch die Verbindung mit Alltagsgegenständen erweitert und so einen Raumbezug herstellt. Die Verbindung findet als ästhetischer Übergang statt. Einer, der die Plastizität des künstlerischen Mediums (Graphit) mit der Materialität des Trägers (Papier) und der Objekthaftigkeit der mit diesen interagierenden Gegenständen (Stahlstäbe, Metallkette, Glasplatten) in Beziehung setzt. Letztere erfüllen zudem eine tragende Funktion als Stütze oder Halt. Dadurch entsteht eine Raumsituation, die im Hinblick auf ihre Struktur zwar selbstreferenziell ist, aber Bezüge aufweist, die die Künstlerin mit Zusammenhängen des Alltags verbindet. Der gewollt provisorische Charakter der Installation spielt dabei eine wichtige Rolle: „Gäbe es diese provisorischen und etwas ‚wackeligen‘ Stützen nicht,“ — so Andrews — „würden auch die Zeichnungen bedeutungslos werden.“ Darin sieht die Künstlerin eine „Vorläufigkeit“, die allen Vorgängen und Prozessen des Lebens innewohnt und folglich einen (metaphorischen) Bezug zum „Selbst“ aufzuweisen vermag, wie die Künstlerin erklärt: „Die Tatsache, dass der Inhalt der Zeichnungen selbst vollständig von den Mitteln abhängt, mit denen sie gestützt werden, legt die Idee nahe, dass der Zustand des eigenen Seins auch von den variablen Bedingungen abhängt, die einen persönlich und politisch an Ort und Stelle halten.“
Text: Alejandro Perdomo Daniels
KATE ANDREWS
TO BE DECIDED
To be Decided, 2020. Graphite on paper, Installation / Graphit auf Papier, Installation
Kate Andrews (born in 1992 in Toronto, Canada) completed Bachelor of Arts in Fine Art from the University of Guelph in Canada. She then began to study at the Hochschule für Künste Bremen. In 2019 she received her Diploma in the field of fine arts and then completed the Meisterschüler*innen year with Professor Stephan Baumkötter. Most recently she participated in exhibitions in Braunschweig, Bremen and Münster.
Kate Andrews, geboren 1992 in Toronto, Kanada, erwarb den Bachelor of Arts an der University of Guelph in Kanada. Danach begann sie an der Hochschule für Künste Bremen zu studieren. 2019 schloss sie das Diplom im Fachbereich Freie Kunst ab und absolvierte im Anschluss das Meisterschüler*innenjahr bei Professor Stephan Baumkötter. Ihre letzten Ausstellungsbeteiligungen waren in Braunschweig, Bremen und Münster.
Kate Andrews’ work is characterized by a pointed examination of the media she relies on in terms of production aesthetics, primarily painting and drawing. Enabling her to reflect on those techniques themselves, she develops a nonrepresentational language, which opens up connections of aesthetic meaningfulness pointing beyond the contingency of the medium itself.
In her Meisterschülerin project To be Decided the artist goes one step further: the structure, functioning as a physical foundation in her work until now, she now activates as a constitutive component of the medium and the content, making it a meaningful element. She achieves this by expanding its material constitution through the connection with industrial materials and everyday objects and thus creating a spatial reference. The structure takes place as an aesthetic transition which relates the plasticity of the artistic medium (graphite) with the materiality of the medium (paper) and the objecthood of the items interacting with them (steel rods, metal beams, small glass spheres). The latter also fulfill a supporting function. This creates a spatial situation that is self-referential in terms of its structure, but linked to everyday contexts. The intentionally provisional character of the installation plays an important role: “If this provisional and somewhat shaky support weren’t there,” Andrews says “the drawings would also become meaningless.” The artist sees this as a “provisionality” that is inherent in every occurrence and process of life and consequently shows a (metaphorical) relation to the “self”, as the artist explains: “The fact that the content of the drawings themselves depends entirely on the means by which they are situated in context suggests that the state of one’s own being also depends on the variable conditions that keep one in place, personally and politically.”
Kate Andrews’ Arbeit zeichnet sich durch eine pointierte Auseinandersetzung mit den Medien aus, auf die sie produktionsästhetisch zurückgreift, vornehmlich Malerei und Zeichnung. Mit diesen entwickelt sie eine gegenstandslose Sprache, die es ihr ermöglicht, über das Malen und Zeichnen zu reflektieren. Sie eröffnet dabei Zusammenhänge ästhetischer Sinnhaftigkeit, die über die Kontingenz des Mediums selbst hinausweisen.
In ihrer Meisterschülerinarbeit To be Decided geht die Künstlerin weiter: Hat der Träger in ihrer Arbeit stets die Funktion eines materiellen Fundaments erfüllt, so beginnt sie nun, diesen als konstitutiven Bestandteil des Mediums und des Inhaltes zu aktivieren, so dass er zum bedeutungstragenden Element wird. Dies erfolgt, indem sie dessen materiale Konstitution durch die Verbindung mit Alltagsgegenständen erweitert und so einen Raumbezug herstellt. Die Verbindung findet als ästhetischer Übergang statt. Einer, der die Plastizität des künstlerischen Mediums (Graphit) mit der Materialität des Trägers (Papier) und der Objekthaftigkeit der mit diesen interagierenden Gegenständen (Stahlstäbe, Metallkette, Glasplatten) in Beziehung setzt. Letztere erfüllen zudem eine tragende Funktion als Stütze oder Halt. Dadurch entsteht eine Raumsituation, die im Hinblick auf ihre Struktur zwar selbstreferenziell ist, aber Bezüge aufweist, die die Künstlerin mit Zusammenhängen des Alltags verbindet. Der gewollt provisorische Charakter der Installation spielt dabei eine wichtige Rolle: „Gäbe es diese provisorischen und etwas ‚wackeligen‘ Stützen nicht,“ — so Andrews — „würden auch die Zeichnungen bedeutungslos werden.“ Darin sieht die Künstlerin eine „Vorläufigkeit“, die allen Vorgängen und Prozessen des Lebens innewohnt und folglich einen (metaphorischen) Bezug zum „Selbst“ aufzuweisen vermag, wie die Künstlerin erklärt: „Die Tatsache, dass der Inhalt der Zeichnungen selbst vollständig von den Mitteln abhängt, mit denen sie gestützt werden, legt die Idee nahe, dass der Zustand des eigenen Seins auch von den variablen Bedingungen abhängt, die einen persönlich und politisch an Ort und Stelle halten.“
Text: Alejandro Perdomo Daniels