HANNES DETERS
ABRAUM
Abraum, 2020. Photo series / Fotoserie
Hannes Deters, born in Emden in 1987, trained as a photographer in 2011. He studied at the Hochschule für Künste Bremen, receiving his Diploma in the field of Fine Arts in 2019. He then completed his Meisterschüler year in the class of Professor Rosa Barba.
Hannes Deters, geboren 1987 in Emden, absolvierte 2011 eine Ausbildung zum Fotografen. Danach begann er ein Studium an der Hochschule für Künste Bremen, das er 2019 mit einem Diplom im Bereich Freie Kunst abschloss. Im Anschluss daran absolvierte er sein Meisterschülerjahr in der Klasse von Professorin Rosa Barba.
Hannes Deters works with the medium of photography. Accordingly, he focuses on the representation of reality in his work. Deters is interested in the encounter between humans and the (surrounding) world, more precisely, in the (re-)shaping of landscapes through human intervention as a result of the mining of natural resources in Central Europe. Using a certain form of the term entropy, the photographer thinks of these processes as an “irreversible state between order and chaos.”
In order to capture this (re-)designing of the environment, which has been proceeding for decades, Hannes Deters uses a documentary style striving for a formal objectivity by reducing subjectiveness in the photographic act. It turns out that this emphasizes the subjectivity of the photographer even more. The attention that Hannes Deters pays to the open pit mine with its overburden landscapes, mines and areas of land characterized by power plants shows his interest in conflicting cultural-historical processes. They stand for progress and decline at the same time, symbolizing both the modernization of the world which brings prosperity and for the destruction of ecosystems and habitats. It is by this condensed ambivalence that the photographer’s aesthetic search is characterized. The encounter between the subjectivity of this search and the historicity of its subject reveals a sense of the world that makes its contradictions tangible.
Hannes Deters arbeitet mit dem Medium Fotografie. Sein Schaffen richtet sich dementsprechend auf die Darstellung von Wirklichkeit. Die Zusammenhänge, für die sich Hannes Deters interessiert, findet er in der Begegnung zwischen Mensch und (Um)Welt, genauer, in der (Um)Gestaltung der Landschaft durch menschliche Eingriffe in Folge des Abbaus von Bodenschätzen in Mitteleuropa. Auf eine bestimmte Ausprägung des Begriffes Entropie zurückgreifend, denkt der Fotograf diese Vorgänge als einen „unumkehrbaren Zustand zwischen Ordnung und Chaos.“
Um diese über Jahrzehnte entstandenen (Um)Gestaltungen der umliegenden Welt einzufangen, benutzt Hannes Deters eine dokumentarische Sprache, die durch die Reduktion des subjektiven Duktus im fotografischen Akt eine formale Sachlichkeit anstrebt. Dass sich dabei die Subjektivität des Fotografen umso deutlicher niederschlägt, erweist sich als offensichtlich. So zeugt die Aufmerksamkeit, die Hannes Deters dem Tagebau mit seinen Abraumlandschaften, Bergwerken sowie von Kraftwerken geprägten Landstrichen schenkt, von einem Interesse an zwiespältigen kulturgeschichtlichen Prozessen, die im selben Augenblick Fortschritt wie Niedergang bedeuten. Sie stehen sowohl für die Wohlstand bringende Modernisierung der Welt als auch für die Vernichtung von Ökosystemen und Lebensräumen. Die darin verdichtete Ambivalenz kennzeichnet die ästhetische Suche des Fotografen. In der Begegnung zwischen der Subjektivität dieser Suche und der Geschichtlichkeit ihres Sujets offenbart sich eine Weltempfindung, die die Widersprüchlichkeit der Welt spürbar werden lässt.
Text: Alejandro Perdomo Daniels
HANNES DETERS
ABRAUM
Abraum, 2020. Photo series / Fotoserie
Hannes Deters, born in Emden in 1987, trained as a photographer in 2011. He studied at the Hochschule für Künste Bremen, receiving his Diploma in the field of Fine Arts in 2019. He then completed his Meisterschüler year in the class of Professor Rosa Barba.
Hannes Deters, geboren 1987 in Emden, absolvierte 2011 eine Ausbildung zum Fotografen. Danach begann er ein Studium an der Hochschule für Künste Bremen, das er 2019 mit einem Diplom im Bereich Freie Kunst abschloss. Im Anschluss daran absolvierte er sein Meisterschülerjahr in der Klasse von Professorin Rosa Barba.
Hannes Deters works with the medium of photography. Accordingly, he focuses on the representation of reality in his work. Deters is interested in the encounter between humans and the (surrounding) world, more precisely, in the (re-)shaping of landscapes through human intervention as a result of the mining of natural resources in Central Europe. Using a certain form of the term entropy, the photographer thinks of these processes as an “irreversible state between order and chaos.”
In order to capture this (re-)designing of the environment, which has been proceeding for decades, Hannes Deters uses a documentary style striving for a formal objectivity by reducing subjectiveness in the photographic act. It turns out that this emphasizes the subjectivity of the photographer even more. The attention that Hannes Deters pays to the open pit mine with its overburden landscapes, mines and areas of land characterized by power plants shows his interest in conflicting cultural-historical processes. They stand for progress and decline at the same time, symbolizing both the modernization of the world which brings prosperity and for the destruction of ecosystems and habitats. It is by this condensed ambivalence that the photographer’s aesthetic search is characterized. The encounter between the subjectivity of this search and the historicity of its subject reveals a sense of the world that makes its contradictions tangible.
Hannes Deters arbeitet mit dem Medium Fotografie. Sein Schaffen richtet sich dementsprechend auf die Darstellung von Wirklichkeit. Die Zusammenhänge, für die sich Hannes Deters interessiert, findet er in der Begegnung zwischen Mensch und (Um)Welt, genauer, in der (Um)Gestaltung der Landschaft durch menschliche Eingriffe in Folge des Abbaus von Bodenschätzen in Mitteleuropa. Auf eine bestimmte Ausprägung des Begriffes Entropie zurückgreifend, denkt der Fotograf diese Vorgänge als einen „unumkehrbaren Zustand zwischen Ordnung und Chaos.“
Um diese über Jahrzehnte entstandenen (Um)Gestaltungen der umliegenden Welt einzufangen, benutzt Hannes Deters eine dokumentarische Sprache, die durch die Reduktion des subjektiven Duktus im fotografischen Akt eine formale Sachlichkeit anstrebt. Dass sich dabei die Subjektivität des Fotografen umso deutlicher niederschlägt, erweist sich als offensichtlich. So zeugt die Aufmerksamkeit, die Hannes Deters dem Tagebau mit seinen Abraumlandschaften, Bergwerken sowie von Kraftwerken geprägten Landstrichen schenkt, von einem Interesse an zwiespältigen kulturgeschichtlichen Prozessen, die im selben Augenblick Fortschritt wie Niedergang bedeuten. Sie stehen sowohl für die Wohlstand bringende Modernisierung der Welt als auch für die Vernichtung von Ökosystemen und Lebensräumen. Die darin verdichtete Ambivalenz kennzeichnet die ästhetische Suche des Fotografen. In der Begegnung zwischen der Subjektivität dieser Suche und der Geschichtlichkeit ihres Sujets offenbart sich eine Weltempfindung, die die Widersprüchlichkeit der Welt spürbar werden lässt.
Text: Alejandro Perdomo Daniels