ESTHER ADAM
AUSRÜSTUNG / GEAR
Ausrüstung / Gear, 2020 Ceramic, Tension belts / Keramik, Spanngurte
Esther Adam was born in Reutlingen in 1988. In 2014 she received a degree in Art Education and Gender Studies at the University of Bremen. Since 2014, she studied at the Hochschule für Künste Bremen and is a Meisterschülerin of Professor Natascha Sadr Haghighian.
Esther Adam wurde 1988 in Reutlingen geboren. 2014 machte sie ihren Abschluss in Kunstpädagogik und Gender Studies an der Universität Bremen. Seit 2014 studiert sie an der Hochschule für Künste Bremen und ist Meisterschülerin von Professorin Natascha Sadr Haghighian.
In her work, Esther Adam investigates interactions between artistic object, space and body and creates a dynamic relationship between these three mutually influential elements. They evoke a change in the perception of the space, possibly involving a bodily reorientation in relation to the objects.In this interplay they become an impulse as an open score and trigger a choreography that develops anew with each entrance into the space.
Ausrüstung / Gear shows ceramic pieces, which are round in shape, open and closed at the same time, hollow on the inside, and so are associated with vessels. They are performing at different levels of the room, tilting on the floor, playfully contradicting the force of gravity—and thus challenging the focus on one’s own standing, the centered perception of one’s own body in the room. Connected by tension belts, some objects hang on the walls at different (body) heights. Their design becomes an analogy to helmets, like vessels for the head, inviting the body to push into it.
Adam uses a mixture of different clay residues, which has the visual effect of layers or a marbled surface. It also alludes to an archaeological characteristic of clay. In contrast to the rough surface, the inside looks metallic and smooth, which enhances the impression of being pulled in. The work demonstrates the game of familiar movement patterns and sensory perceptions being reversed: As, for example, when it is not the helmet being put on, but the head is moving into the static vessel, shifting the concentration from visual to acoustic perception. The objects activate the body and vice versa in this choreography—it is left open whether it arises through the action itself or only in the imagination.
In ihren Arbeiten beschäftigt sich Esther Adam mit den Wechselwirkungen zwischen künstlerischem Objekt, Raum und Körper und stellt ein dynamisches Verhältnis dieser drei sich gegenseitig beeinflussenden Elemente her. So evozieren sie eine Veränderung der Raumwahrnehmung, die in Bezug auf die Objekte auch mit einer körperlichen Neuorientierung einhergehen kann. Sie werden in diesem Zusammenspiel zum Impuls im Sinne einer offenen Partitur und somit zum Auslöser einer sich durch jede Raumbegehung neu entwickelnden Choreografie.
Ausrüstung / Gear zeigt Keramiken, die in ihrer runden, sich gleichzeitig öffnenden und schließenden Form mit einem Hohlraum im Inneren Assoziationen von Behältern erzeugen. Verschiedene Ebenen des Raums bespielend, finden sich zum einen Gefäße auf dem Boden, kippend widersprechen sie spielerisch der Schwerkraft — und fordern so die Fokussierung auf das eigene Stehen, die zentrierte Wahrnehmung des eigenen Körpers im Raum heraus. Durch Spanngurte verbunden, hängen weitere Objekte auf unterschiedlichen (Körper-)Höhen an der Wand. In ihrer gestalterischen Analogie zu Helmen können sie als Behälter für den Kopf gelesen werden, die den Körper dazu einladen, sich in ihn hinein zu begeben, sich einzustülpen.
Adam verwendet eine Mischung vorgefundener Tonreste, die in ihrer Unterschiedlichkeit den visuellen Effekt von Schichten oder einer Marmorierung der Oberfläche haben. Darüber hinaus wird damit auf eine archäologische Komponente keramischer Objekte angespielt. Im Kontrast zu der rauen Oberfläche steht das metallisch wirkende, glatte Innere, das den Effekt des Hineinziehens verstärkt. Die Arbeit zeugt vom Spiel mit der Umkehrung gewohnter Bewegungsmuster und Sinneswahrnehmungen: Wenn beispielsweise der Helm nicht aufgesetzt, sondern der Kopf in den statischen Behälter bewegt und darin die Konzentration von der visuellen in die akustische Wahrnehmung verschoben wird. In der Choreografie aktivieren die Objekte die Körper und andersherum — dabei bleibt offen, ob sie in der tatsächlichen Handlung selbst oder allein in der Imagination entsteht.
Text: Sarah Maria Kaiser, Anne Storm
ESTHER ADAM
AUSRÜSTUNG / GEAR
Ausrüstung / Gear, 2020 Ceramic, Tension belts / Keramik, Spanngurte
Esther Adam was born in Reutlingen in 1988. In 2014 she received a degree in Art Education and Gender Studies at the University of Bremen. Since 2014, she studied at the Hochschule für Künste Bremen and is a Meisterschülerin of Professor Natascha Sadr Haghighian.
Esther Adam wurde 1988 in Reutlingen geboren. 2014 machte sie ihren Abschluss in Kunstpädagogik und Gender Studies an der Universität Bremen. Seit 2014 studiert sie an der Hochschule für Künste Bremen und ist Meisterschülerin von Professorin Natascha Sadr Haghighian.
In her work, Esther Adam investigates interactions between artistic object, space and body and creates a dynamic relationship between these three mutually influential elements. They evoke a change in the perception of the space, possibly involving a bodily reorientation in relation to the objects.In this interplay they become an impulse as an open score and trigger a choreography that develops anew with each entrance into the space.
Ausrüstung / Gear shows ceramic pieces, which are round in shape, open and closed at the same time, hollow on the inside, and so are associated with vessels. They are performing at different levels of the room, tilting on the floor, playfully contradicting the force of gravity—and thus challenging the focus on one’s own standing, the centered perception of one’s own body in the room. Connected by tension belts, some objects hang on the walls at different (body) heights. Their design becomes an analogy to helmets, like vessels for the head, inviting the body to push into it.
Adam uses a mixture of different clay residues, which has the visual effect of layers or a marbled surface. It also alludes to an archaeological characteristic of clay. In contrast to the rough surface, the inside looks metallic and smooth, which enhances the impression of being pulled in. The work demonstrates the game of familiar movement patterns and sensory perceptions being reversed: As, for example, when it is not the helmet being put on, but the head is moving into the static vessel, shifting the concentration from visual to acoustic perception. The objects activate the body and vice versa in this choreography—it is left open whether it arises through the action itself or only in the imagination.
In ihren Arbeiten beschäftigt sich Esther Adam mit den Wechselwirkungen zwischen künstlerischem Objekt, Raum und Körper und stellt ein dynamisches Verhältnis dieser drei sich gegenseitig beeinflussenden Elemente her. So evozieren sie eine Veränderung der Raumwahrnehmung, die in Bezug auf die Objekte auch mit einer körperlichen Neuorientierung einhergehen kann. Sie werden in diesem Zusammenspiel zum Impuls im Sinne einer offenen Partitur und somit zum Auslöser einer sich durch jede Raumbegehung neu entwickelnden Choreografie.
Ausrüstung / Gear zeigt Keramiken, die in ihrer runden, sich gleichzeitig öffnenden und schließenden Form mit einem Hohlraum im Inneren Assoziationen von Behältern erzeugen. Verschiedene Ebenen des Raums bespielend, finden sich zum einen Gefäße auf dem Boden, kippend widersprechen sie spielerisch der Schwerkraft — und fordern so die Fokussierung auf das eigene Stehen, die zentrierte Wahrnehmung des eigenen Körpers im Raum heraus. Durch Spanngurte verbunden, hängen weitere Objekte auf unterschiedlichen (Körper-)Höhen an der Wand. In ihrer gestalterischen Analogie zu Helmen können sie als Behälter für den Kopf gelesen werden, die den Körper dazu einladen, sich in ihn hinein zu begeben, sich einzustülpen.
Adam verwendet eine Mischung vorgefundener Tonreste, die in ihrer Unterschiedlichkeit den visuellen Effekt von Schichten oder einer Marmorierung der Oberfläche haben. Darüber hinaus wird damit auf eine archäologische Komponente keramischer Objekte angespielt. Im Kontrast zu der rauen Oberfläche steht das metallisch wirkende, glatte Innere, das den Effekt des Hineinziehens verstärkt. Die Arbeit zeugt vom Spiel mit der Umkehrung gewohnter Bewegungsmuster und Sinneswahrnehmungen: Wenn beispielsweise der Helm nicht aufgesetzt, sondern der Kopf in den statischen Behälter bewegt und darin die Konzentration von der visuellen in die akustische Wahrnehmung verschoben wird. In der Choreografie aktivieren die Objekte die Körper und andersherum — dabei bleibt offen, ob sie in der tatsächlichen Handlung selbst oder allein in der Imagination entsteht.
Text: Sarah Maria Kaiser, Anne Storm